Die Küche Brasiliens geprägt von regionalen Unterschieden
Brasilien erstreckt sich über drei Klimazonen. Die vierte, eiskalte und kulinarisch wenig relevante subpolare Klimazone im äußersten Süden lassen wir dabei einmal unberücksichtigt. Wie in vielen großen Ländern sucht man auch in Brasilien vergebens nach "Der Brasilianischen Küche". Im tropischen Norden sind es an den Küsten hauptsächlich Gerichte mit Fisch- und Meeresfrüchten als Hauptzutaten. In den inneren Landesteilen ist die Küche afro-brasilianisch beeinflusst. Hier wird viel mit Früchten (unter anderem Kokosnüssen und Bananen) und Wurzeln gekocht. Weiter unten im Süden steht die Küche mehr unter internationalem Einfluss, hier gibt es viele Fleischgerichte und zwar bevorzugt vom Grill. Doch nicht nur die unterschiedlichen Klimazonen haben Einfluss auf die brasilianische Küche. Die Kolonialzeit, sowie die unterschiedlichen Völker aus den jeweiligen Besiedlungsgebieten, von Europa bis Afrika, haben in Brasilien ihre kulinarischen Spuren hinterlassen.
Der brasilianische Klassiker: Feijoada
Wer es sich in Brasilien leisten kann, bevorzugt Fisch- und Fleischspeisen. Ansonsten durchzieht eine nährstoffreiche Gemüsesorte die brasilianische Küche: da die Bohnen. Es gibt schwarze, rote und weiße Bohnen. Daraus werden Brotfladen, Beilagen, Dips und Eintöpfe zubereitet. Der berühmteste Eintopf in Brasilien ist die Feijoada. Sie kam mit den Portugiesen nach Brasilien. Zweifelsohne, hat jede Region und Familie ihr eigenes (Geheim-) Rezept. Brasilianisch inspiriert lässt sich auch ein deutscher Bohneneintopf kulinarisch fantasievoll abwandeln. Zum Beispiel mit Pfefferkörnern, Knoblauch und Orangenscheiben für das Aroma. Statt Kartoffeln, einfach gekochten Reis und gedünsteten Wirsing oder Mangold mit hineingeben, fertig ist der Bohneneintopf Brasil.
Churrasco grillen auf brasilianisch
Das Grillen ist neben Fußball ein weiterer brasilianischer Nationalsport. Churrasco ist eine besondere landestypische Art des Garens von Rindfleisch über offenem Feuer oder auf einem Grill. Diese Zubereitung ist sehr puristisch, denn die einzelnen Fleischstücke werden eine halbe Stunde zuvor lediglich dick mit Salz eingerieben. ?Vor dem Grillen wird das Salz abstreift. Dazu gibt es Polenta oder Kartoffelsalat und das unverzichtbare, in Butter angeröstete, Maniokmehl. Maniokmehl bekommt man in Deutschland in afrikanischen und asiatischen Lebensmittelläden. Ein Tipp aus der Redaktion: Bei Glutenunverträglichkeit ist es eine Alternative zum Mehl, denn es wird aus einer Wurzel hergestellt. Und wer beim (brasilianischen) Grillen nicht auf ein typisches Dessert verzichten möchte, grillt ganz einfach eine Ananas am Spieß.
Exotisch, aromatisch und kreativ: brasilianische Köstlichkeiten
Ein richtig exotisches und sehr aromatisches Gericht ist Moqueca Baiana. Ein Fischeintopf aus Fischfilets, mit Kokosnussmilch, Tomaten und Palmöl. Letzteres kann man wunderbar durch Olivenöl ersetzen. Im Original wird optisch und geschmacklich gerne mit Annatto nachgeholfen. Das sind Samenkörner mit einem erdig-bitteren Geschmack, sie färben die Speisen rötlich. Weitere brasilianische Köstlichkeiten gewünscht? Unsere Favoriten sind: Kokosnusssuppe, Garnelenpfanne mit Okraschoten, gedämpfte Rotbarschfilets aus Bahia, Spitzkohlstreifen in Palmöl gebraten, flambierte Knoblauchwurst, Bohnenplätzchen mit Pfeffersauce, Schweinegulasch mit Kürbis um nur ein paar zu nennen
Und auch in Sachen Fingerfood lohnt es sich, nach brasilianischen Anregungen unter dem Suchbegriff "Salgadinhos" zu suchen. Das sind frittierte Häppchen, die es in sich haben. Und zum süßen Abschluss, gibt es feine Kokosnusscreme-Törtchen und selbstverständlich auch einen erfrischenden Caipirinha Sáude!
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